Lerntheorien: Konstruktivismus 1/2

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    Bangert

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  • hochgeladen 9. Januar 2025

Lerntheorien: Konstruktivismus 1/2

Transkription Speaker 1: Beim kognitiv ismus geht es also um die Verarbeitung von Informationen. Bzw. Um ein von außen herangetragenes bearbeitetes Wissen. Die dritte Lerntheorie, der Konstruktivismus hingegen fokussiert die individuelle Wahrnehmung und Interpretation. Im Zentrum steht also der Mensch selbst, orientiert an seinen individuellen Erfahrungen, Lebensumständen und sozialen Bezügen. Konstruiert er seine eigene Wirklichkeit? Eine allgemeingültige, richtige Wirklichkeit gibt es also nicht. Stattdessen aber unterschiedliche Sichtweisen. Sie spiegeln die Wirklichkeit eines Phänomens wider. Auch das Wissen, in diesem Sinne eine Konstruktion, kann demnach nicht mehr als allgemeingültige Abbildung äußerer Erscheinungen oder Gegenstände gesehen werden. Der Lernprozess als Prozess der individuellen Konstruktion von Wissen ist sehr offen. Das individuell ausgerichtete selbstorganisierte Bearbeiten von Themen rückt ins Zentrum. Ziel ist nicht mehr, dass der Lernende die richtige Antwort auf Basis richtiger Methoden findet. Sondern aus seiner Fähigkeit heraus, mit einer Situation umzugehen und aus ihr Lösungen zu entwickeln. Auch beim Konstruktivismus werden dem Lernenden und dem Lehrenden klare Rollen zugewiesen. Im Mittelpunkt steht der Lernende. Ihm werden Informationen angeboten. Sein Ziel ist es, Probleme zu definieren und zu lösen. Dabei erhält er jedoch nur wenige Vorgaben. Der Lernende bringt Kompetenz und Wissen bereits mit und muss selbstorganisiert zu einer Lösung finden. Die Aufgaben des Lehrenden gehen über die Informationspräsentation und Wissensvermittlung hinaus. Er schlüpft in die Rolle des Coach oder des Lern begleiters. Er kommentiert also nicht, was richtig oder falsch ist, sondern unterstützt und fördert eigenverantwortliche, soziale und kollaborative Lernprozesse. Als Coach ist der Lehrende kein Besserwisser, sondern ein anders Wissender. Zu seinen Aufgaben zählt die Schaffung einer positiven Lernatmosphäre. Von zentraler Bedeutung ist hierbei der Aufbau von authentischen Kontexten und wertschätzenden Beziehungen zu seinen Lernenden.

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Kategorien: Hochschuldidaktik
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